DER BEGINN VON WEISHEIT

Eragons Tage in Ellesméra gingen nahtlos ineinander über; in der Kiefernstadt schien die Zeit keine Bedeutung zu haben. Es gab keinen Jahreszeitenwechsel, selbst als die Tage länger wurden und noch am Abend ein goldener Lichtschein den Wald durchströmte. Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winterblumen blühten im Banne der Elfenmagie, genährt von dem Zauber, der in der Luft lag.
Eragon liebte Ellesméra - die Schönheit und Ruhe und die eleganten Häuser, die aus den Kiefern wuchsen, die anrührenden Lieder, die in der Abenddämmerung erklangen, die zahllosen Kunstwerke, die sich in den geheimnisvollen Wohnstätten verbargen, doch vor allen Dingen die angenehme Gelassenheit der Elfen und ihre ansteckende Heiterkeit.
Die wilden Tiere von Du Weldenvarden mussten keine Angst vor Jägern haben. Manchmal schaute Eragon aus seinem Baumhaus und sah, wie ein Elf einen Hirsch oder einen Graufuchs streichelte oder einem schüchternen Bären, der durchs Unterholz trottete und sich nicht zeigen wollte, etwas zuflüsterte. Einige Tiere bekam man nie zu Gesicht. Sie kamen des Nachts, schlichen grunzend zwischen den Bäumen umher und flohen, sobald Eragon sich ihnen näherte. Einmal erhaschte er einen Blick auf eine Art Pelzschlange. Ein anderes Mal beobachtete er eine weiß gewandete Elfe, deren Körper plötzlich zerfloss und sich in den einer Wölfin verwandelte.
Eragon und Saphira erkundeten Ellesméra, sooft es ging. Sie waren entweder allein oder mit Orik unterwegs, denn Arya wich Eragon aus. Tatsächlich hatte er nicht mehr mit ihr gesprochen, seit sie das Wunschbild zerschmettert hatte. Ab und zu sah er sie zwischen den Bäumen entlanghuschen, aber sobald er versuchte, sich ihr zu nähern, um sich zu entschuldigen, eilte sie weiter und ließ ihn unter den uralten Kiefern stehen. Schließlich wurde Eragon klar, dass er etwas unternehmen musste, wenn er die Freundschaft mit ihr erhalten wollte. So pflückte er eines Abends einen bunten Blumenstrauß und ging zur Tialdarí-Halle, wo er sich im Gemeinschaftssaal von einem Elf den Weg zu Aryas Quartier beschreiben ließ.
Die Schiebetür stand offen, als er ihre Gemächer erreichte. Er klopfte, doch niemand antwortete. Also ging er hinein und horchte nach näher kommenden Schritten und sah sich in dem geräumigen, mit Rankengewächsen geschmückten Wohnzimmer um, von dem aus man auf einer Seite in ein kleines Schlafgemach und auf der anderen in ein Arbeitszimmer gelangte. An der Wand hingen zwei Wunschbilder: das Porträt eines ernst blickenden, silberhaarigen Elfen, bei dem es sich, wie Eragon vermutete, wohl um König Evandar handelte, und eines, das einen jüngeren, männlichen Elf zeigte, den er nicht kannte.
Eragon schlenderte durch die Räume und inspizierte alles, berührte aber nichts. Er genoss es, einen Einblick in Aryas Leben zu bekommen und zu erfahren, was sie interessierte und was sie in ihrer Freizeit tat. Neben ihrem Bett sah er eine Glaskugel, in der die immer währende Blüte einer schwarzen Prunkwinde lag. Auf dem Schreibtisch fanden sich Schriftrollen mit Titeln wie »Osilon: Erntebericht« und »Um Gil’ead beobachtete Aktivitäten«. Auf dem Sims eines offenen Erkerfensters entdeckte Eragon drei winzige Bäume, die aussahen wie Schriftzeichen der alten Sprache. Es waren die Glyphen für »Frieden«, »Kraft« und »Weisheit«. Neben den Bäumchen lag ein Zettel mit einem unvollendeten Gedicht. Einige Worte waren ausgestrichen, daneben standen Korrekturen:
Unterm Mond so hell und rein 
Schimmert ein ruhiger, silbriger See, 
Umgeben von Farnen und Sträuchern 
Und schwarzen Kiefern.
 
Vom Himmel hernieder fällt ein Stein 
Und stört des Weihers nächtliche Ruh, 
Umgeben von Farnen und Sträuchern 
Und schwarzen Kiefern.
 
In silbernen Wellen ans Ufer heran 
Der Weiher sich kräuselt im Lichterschein, 
Umgeben von Farnen und Sträuchern 
Und schwarzen Kiefern.
 
Einsam im Dunkel des Waldes sodann 
Huschen Schatten umher, wo sonst

 

Eragon legte den Blumenstrauß auf einen niedrigen Tisch am Eingang und wollte gerade gehen. Er erstarrte, als plötzlich Arya in der Tür stand. Seine Anwesenheit schien sie zu erschrecken, doch sie verbarg das Gefühl sofort hinter einer ausdruckslosen Maske.

Sie starrten sich sekundenlang schweigend an.
Dann nahm er den Blumenstrauß auf und reichte ihn ihr. »Ich kann dir keine Blumen wachsen lassen wie Fäolin, aber sie kommen trotzdem von Herzen, und es sind die schönsten, die ich finden konnte.«
»Ich kann sie nicht annehmen, Eragon.«
»Der Strauß ist… Es ist anders gemeint, als du denkst.« Er stockte. »Es ist keine Entschuldigung, aber mir war nicht bewusst, dass mein Wunschbild dich derart in Verlegenheit bringen würde. Es tut mir aufrichtig Leid und ich möchte dich um Verzeihung bitten, Arya... Ich wollte nur ein Fairith herstellen, keinen Ärger vermusst nicht befürchten, dass ich sie vernachlässige, um dir den Hof zu machen.« Er schwankte leicht und lehnte sich an die Wand - ihm war zu schwindlig, um sich ohne Stütze auf den Beinen zu halten. »Das ist alles.«
Sie sah ihn lange an, dann streckte sie langsam die Hand aus, nahm den Strauß entgegen und roch daran. Dabei sah sie ihn unverwandt an. »Er duftet herrlich«, sagte sie. Sie schaute kurz hinab auf seine wackeligen Beine, dann sah sie ihm wieder in die Augen. »Bist du krank?«
»Nein. Mein Rücken.«
»Ich habe von deinen Problemen gehört, aber ich dachte nicht, dass...«
Er stieß sich von der Wand ab. »Ich gehe jetzt wohl besser.«
»Warte!« Arya zögerte kurz, dann führte sie ihn zu dem Erker, wo er sich auf eine aus der Wand gewachsene, gepolsterte Bank setzte. Sie nahm zwei Becher aus einem Schrank, krümelte getrocknete Brennnesselblätter hinein, goss Wasser darüber und ließ es aufbrühen, indem sie »Koche!« sagte.
Sie reichte Eragon einen Becher. Er umschloss ihn mit beiden Händen, um sich daran zu wärmen. Durch das Erkerfenster konnte man die Elfen in den königlichen Gärten herumspazieren sehen. Sie unterhielten sich und sangen, während über ihnen Schwärme von Glühwürmchen in der dunstigen Luft schwebten.
»Ich wollte...«, sagte Eragon, »ich wollte, es könnte immer so sein, so schön und friedlich.«
Arya schwenkte ihren Tee. »Wie geht es Saphira?«
»Wie immer. Und wie geht es dir?«
»Ich bereite meine Rückkehr zu den Varden vor.«
Ein Schreck durchfuhr ihn. »Wann willst du denn aufbrechen?«
»Nach der Blutschwur-Feier. Ich bin schon viel zu lange hier, aber mich grämte die Aussicht auf die lange Reise und Islanzadi wollte mich an ihrer Seite haben. Außerdem habe ich die Feier noch nie erlebt und es ist unsere wichtigste Zeremonie.« Sie sah ihn über den Eragon zuckte müde mit den Schultern. »Er hat schon alles versucht.«
Sie tranken den Tee und beobachteten die Elfen, die in kleinen Gruppen über die Gartenwege schlenderten. »Geht es denn trotzdem voran mit deiner Ausbildung?«, fragte sie.
»Ja.« Sie schwiegen eine Weile. Dann nahm Eragon den Zettel vom Fenstersims und las die Verse, als sähe er sie zum ersten Mal. »Schreibst du häufig Gedichte?«
Arya nahm ihm den Zettel ab und rollte ihn rasch zusammen, sodass man die Worte nicht mehr sah. »Zur Blutschwur-Feier bringt jeder Besucher ein Gedicht, ein Lied oder ein anderes selbst erschaffenes Kunstwerk mit und präsentiert es den Versammelten. Ich habe gerade erst damit angefangen...«
»Ich finde die Verse sehr gelungen.«
»Wenn du dich mit Gedichten auskennen würdest, wüsstest du, dass -«
»Ich kenne mich aus. Ich habe in letzter Zeit viel gelesen.«
Arya hielt inne, dann nickte sie kurz und sagte: »Verzeih mir! Du bist nicht mehr der ungebildete Bauernjunge, den ich in Gil’ead kennen gelernt habe.«
»Nein. Ich...« Er hielt inne und drehte den Becher in den Händen, während er nach den richtigen Worten suchte. »Arya... du wirst Du Weldenvarden bald verlassen. Es wäre schade, wenn ich dich heute zum letzten Mal vor deiner Abreise sähe. Könntest du dich nicht ab und zu mit uns treffen, so wie früher, und Saphira und mir mehr von Ellesméra zeigen?«
»Das wäre nicht klug«, sagte sie sanft, aber bestimmt.
Er schaute zu ihr auf. »Unsere Freundschaft kann doch nicht an meiner Unbedachtheit zerbrechen! An meinen Gefühlen für dich kann ich nun mal nichts ändern, aber ich würde mir lieber im Kampf gegen Durza eine weitere Verletzung holen, als zuzulassen, dass meine Dummheit die Vertrautheit kaputtmacht, die zwischen uns existiert hat. Mir liegt zu viel daran!«
vor sie antwortete: »Unsere Freundschaft bleibt bestehen, Eragon. Und was gemeinsame Unternehmungen betrifft...« Ihre Mundwinkel hoben sich zum Anflug eines Lächelns. »Vielleicht. Wir müssen allerdings abwarten, was die Zukunft bringt, denn ich bin sehr beschäftigt und kann dir nichts versprechen.«
Ihm war klar, dass ihre Worte einer Versöhnung gleichkamen. Mehr hatte er unter den gegebenen Umständen nicht erwarten können und er war dankbar dafür. »Natürlich, Arya Svitkona«, sagte er und neigte den Kopf.
Sie unterhielten sich noch ein paar Minuten lang, doch es war offenkundig, dass Arya an diesem Tag nicht willens war, weiter aus sich herauszugehen. Daher kehrte Eragon zu Saphira zurück, hoffnungsfroh, weil er das Gefühl hatte, etwas erreicht zu haben. Jetzt muss das Schicksal entscheiden, wie es mit uns weitergeht, dachte er, als er sich vor eine von Oromis’ Schriftrollen setzte.
 
Eragon griff in den Beutel an seinem Gürtel und zog ein Seifensteindöschen mit Nalgask hervor - geschmolzenes Bienenwachs mit Haselnussöl - und rieb sich damit die Lippen ein, um sie vor dem eisigen Wind zu schützen, der ihm ins Gesicht wehte. Er schloss den Beutel wieder, schlang die Arme um Saphiras Hals und vergrub das Gesicht in der Armbeuge, um nicht in die grell angestrahlten Wolken unter ihnen schauen zu müssen. Er hörte nur das unermüdliche Auf und Ab von Saphiras Flügeln, die viel schneller schlugen als die von Glaedr.
Schon seit Sonnenaufgang flogen sie in Richtung Südwesten und nahmen sich dabei aber immer wieder Zeit für halsbrecherische Übungskämpfe zwischen Saphira und Glaedr, bei denen Eragon die Arme festschnallen musste, um bei der Schwindel erregenden Luftakrobatik nicht hin und her geschleudert zu werden. Hinterher befreite er sich jedes Mal, indem er die Lederschlaufen mit den Zähnen löste.
Der Flug endete am frühen Nachmittag an einer Gruppe von vier Bergen, die den Wald weit überragten. Es waren die ersten Berge, die Eragon in Du Weldenvarden zu Gesicht bekam. Die schroffen, windumtosten Gipfel durchstießen die Wolkendecke und reckten ihre zerfurchten Flanken der Sonne entgegen, deren Strahlen in dieser Höhe jedoch keine wärmende Wirkung hatten.
Diese Berge sind winzig, verglichen mit dem Beor-Gebirge!, sagte Saphira.
So wie er es sich in der Meditation angewöhnt hatte, schickte Eragon seinen Geist in alle Richtungen aus und suchte nach feindlich gesinnten Geschöpfen. Doch er entdeckte lediglich ein Murmeltier in seinem warmen Bau, Raben, Blauspechte und Falken, mehrere Eichhörnchen, die zwischen den Bäumen umherflitzten, und weiter unten am Berg Felsvipern, die sich auf der Suche nach Mäusen und Insekten durch die Büsche schlängelten.
Als Glaedr am ersten Berg auf einem flachen Felsvorsprung aufsetzte, musste Saphira warten, bis der alte Drache die mächtigen Schwingen angelegt hatte, bevor sie genug Platz zum Landen hatte. Der mit steinernem Geröll übersäte Boden, auf dem sie standen, schimmerte gelblich von den harten, spröden Flechten, die ihn bedeckten. Über ihnen ragte eine steile schwarze Felswand empor. Sie wirkte wie eine Schutzmauer oder ein Damm für das Gesims aus bläulichem Eis, aus dem im stürmischen Wind immer wieder riesige gezackte Brocken herausbrachen und weiter unten auf dem Granit zerschellten.
Dieser Gipfel heißt Fionula, sagte Glaedr. Und seine Brüder heißen Ethrundr, Merogoven und Griminsmal. Jeder hat seine eigene Geschichte, die ich euch später auf dem Rückflug erzähle. Aber erst einmal erkläre ich euch den Zweck dieser Reise, nämlich das Wesen der Bande zwischen Drachen und Elfen und später auch Menschen. Ihr wisst schon einiges darüber - und gegenüber Saphira habe ich bereits ein paar weiter reichende Andeutungen gemacht -, doch nun ist der Zeitpunkt gekommen, da ihr die wahre, heilige Bedeutung eurer Partnerschaft begreifen müsst, damit ihr die Tradition fortfürhen könnt, wenn Oromis und ich einmal nicht mehr sind.
Meister?, fragte Eragon und zog den Umhang enger, um sich warmzuhalten.
Ja, Eragon?
Warum ist Oromis nicht mitgekommen?
Weil dies meine Aufgabe ist, brummte Glaedr. Es war immer die Aufgabe des älteren Drachen, der jüngsten Reiter-Generation begreiflich zu machen, wie bedeutsam ihre Stellung ist. Außerdem geht es Oromis nicht gut.
Der Fels ächzte und knirschte, als Glaedr sich inmitten des Steingerölls zusammenrollte und den majestätischen Kopf neben Saphira und Eragon auf den Boden legte. Er schaute sie aus einem goldenen Auge an, das so groß war wie ein polierter Rundschild und um ein Vielfaches heller schimmerte. Graue Rauchkringel stiegen aus seiner Nase auf und wurden sogleich vom Wind fortgeweht.Ein Teil dessen, was ich euch gleich berichten werde, war unter Elfen, Reitern und gebildeten Menschen einst allgemein bekannt, doch vieles haben nur die Anführer der Reiter, einige wenige Elfen und der jeweilige Potentat der Menschen gewusst - und natürlich die Drachen.
Und nun hört gut zu, meine jungen Freunde. Nachdem die Elfen und Drachen nach langen Jahren des Krieges Frieden geschlossen hatten, rief man die Drachenreiter ins Leben, um zu gewährleisten, dass nie wieder ein solcher Konflikt zwischen unseren Völkern ausbrechen würde. Elfenkönigin Tarmunora und der Drache, der uns repräsentierte - sie hieß…
Glaedr hielt inne und übermittelte Eragon eine Abfolge von Bildern: einen anmutigen Drachenkopf mit strahlenden weißen Augen, gewonnene und verlorene Luftkämpfe, zahllose aufgefressene Shrrg und Nagras, siebenundzwanzig gelegte Eier und neunzehn Jungdrachen, die das Erwachsenenalter erreichen sollten. Nun ja, der Name der Drachendame lässt sich in keiner der existierenden Sprachen aussprechen. Jedenfalls waren sie und Tarmunora der Meinung, dass ein gewöhnlicher Vertrag nicht ausreichen einen Drachen. Wir sind leidenschaftliche, heißblütige Geschöpfe, und wir wären früher oder später wieder mit den Elfen aneinander geraten, so wie über die Jahrtausende hinweg mit den Zwergen. Doch im Gegensatz zu Letzteren konnten wir uns keinen weiteren Krieg erlauben, genauso wenig wie die Elfen. Wir hätten uns über kurz oder lang gegenseitig ausgelöscht. Um das zu verhindern und um einen wirklich bedeutsamen Pakt zu schmieden, beschlossen sie, unsere beiden Völker durch Magie aneinander zu binden.
Eragon fröstelte. Mit leicht amüsiertem Unterton sagte Glaedr: Saphira, wenn du klug bist, erhitzt du den Boden, damit sich dein Reiter nicht erkältet.
Saphira krümmte den Hals, schnaubte einen bläulichen Feuerstrahl auf das Felsgeröll und schwärzte damit die Flechten, die einen beißenden Gestank verströmten, als sie verbrannten. Die ihm entgegenwallende Luft wurde so heiß, dass Eragon sich abwenden musste. Er spürte, wie die Insekten unter den Felsen gegrillt wurden. Als Saphira aufhörte, hinterließ ihr Feuerstrahl eine Fläche rot glühender Steine. Dank dir, sagte Eragon. Er hockte sich daneben und wärmte sich darüber die Hände.
Saphira, vergiss nicht, du musst den Feuerstrahl mit der Zunge lenken, ermahnte sie Glaedr. Also... Es dauerte neun Jahre, bis die gescheitesten Elfenmagier den notwendigen Zauber entwickelt hatten. Als es so weit war, kamen sie und die Drachen in Ilirea zusammen. Die Elfen steuerten die Struktur des Zaubers bei, die Drachen die Kraft und gemeinsam verschmolzen sie die Seelen der beiden Völker miteinander.
Die Vereinigung hat uns verändert. Wir Drachen fingen an, im Geiste zu sprechen und andere Zierden der Zivilisation zu gebrauchen, während die Elfen fortan unsere Langlebigkeit teilten - bis dahin war ihre Lebensspanne genauso kurz wie die der Menschen gewesen. Letztlich haben sich die Elfen stärker verändert als wir. Unsere Magie, die Drachenmagie, die jede Faser unseres Seins durchdringt, wurde auf die Elfen übertragen und hat ihnen im Laufe der Zeit die Kraft und Anmut verliehen, die sie heute ausweist. Bei den Menschen hat sich unsere Magie nicht so stark ausgewirkt, da man sie erst nachträglich in den Zauber mit einbezogen hat und er noch nicht genug Zeit hatte, um sie so sehr zu verändern wie die Elfen. Trotzdem - an dieser Stelle funkelten Glaedrs Augen - hat er euch Menschen schon wesentlich sanfter werden lassen im Vergleich zu den groben Barbaren, die einst in Alagaësia gelandet sind. Allerdings habt ihr euch seit dem Untergang der Reiter wieder zurückentwickelt.
Sind die Zwerge jemals Teil dieses Zaubers gewesen?, fragte Eragon.
Nein, und deshalb hat es auch nie einen Zwerg gegeben, der Drachenreiter wurde. Den Zwergen liegt nichts an den Drachen und uns liegt nichts an den Zwergen. Ihnen missfiel die Vorstellung, mit uns verbunden zu sein. Vielleicht war es ein glücklicher Umstand, dass sie unserem Pakt nicht beigetreten sind, denn so ist ihnen der Niedergang erspart geblieben, der die Menschen und Elfen erfasste.
Niedergang, Meister?, fragte Saphira in einem Tonfall, den Eragon nur als kokett bezeichnen konnte.
Ja, Niedergang. Wenn eines unserer drei Völker leidet, leiden auch die beiden anderen. Indem Galbatorix die Drachen tötete, hat er auch die Menschen getroffen, ebenso wie die Elfen. Ihr beide könnt es nicht beurteilen, denn ihr seid erst seit kurzem in Ellesméra, aber die Elfen sind längst nicht mehr so mächtig, wie sie einst waren, und die Menschen haben viel von ihrer Kultur verloren und wurden von Chaos und Korruption verzehrt. Erst wenn das Ungleichgewicht zwischen unseren drei Völkern wiederhergestellt ist, kann Ordnung in die Welt zurückkehren.
Der alte Drache zerrieb in seiner Pranke einige spitze Felsbrocken zu feinem Kies, um es bequemer zu haben. In Königin Tarmunoras Zauber war ein Mechanismus eingewoben, der es einem Drachenjungen ermöglichte, seinen oder ihren Reiter zu erkennen. Wenn ein Drache beschloss, sein Ei den Reitern zu überlassen, wurden bestimmte Worte über dem Ei gesprochen - ich bringe sie euch später bei -, die bewirkten, dass das Junge erst dann schlüpfte, wenn man es in Kontakt mit der Person brachte, mit der es sich zu verbinden gedachte. Da Drachen ewig in ihren Eiern bleiben können, spielt die Zeit dabei keine Rolle, und das Junge nimmt dabei keinen Schaden. Du selbst bist das beste Beispiel dafür, Saphira. Die Verbindung, die zwischen Reiter und Drache entsteht, ist nichts anderes als eine verstärkte Version der Verbindung, die bereits zwischen unseren Völkern existiert. Der Mensch oder Elf wird stärker und schöner, während das Ungestüm des Drachen einer gemäßigteren Haltung weicht... Dir geht etwas durch den Kopf, Eragon, das sehe ich dir an. Was ist es?
Nun, ich... Er zögerte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ihr oder Saphira noch ungestümer sein könntet... Nach einer kurzen Pause fügte er rasch an: Nicht dass daran etwas Verwerfliches wäre.
Der Boden erbebte wie unter einer Lawine, als Glaedr grollend lachte und unter dem schweren Lid das riesige Auge verdrehte. Wärst du doch je einem ungebundenen Drachen begegnet! Ein allein lebender Drache lässt sich von niemandem etwas befehlen. Er tut und nimmt sich, was er will, und hegt für niemanden freundliche Gedanken außer für seine Verwandten. Die wilden Drachen waren hitzig und stolz, ja sogar arrogant... Die Weibchen waren so eigensinnig, dass es unter den männlichen Drachen der Reiter als große Leistung galt, wenn sie ein in Freiheit lebendes Exemplar begatten durften.
Da die Partnerschaft zwischen Galbatorix und Shruikan, seinem zweiten Drachen, nicht auf natürliche Weise zustande gekommen ist, ist die Natur ihrer Verbindung unrein. Shruikan hat Galbatorix nicht als seinen Partner ausgewählt, sondern wurde mit schwarzer Magie dazu gebracht, dem wahnsinnigen Herrscher zu dienen. Galbatorix hat eine unheilvolle Imitation der Beziehung geschaffen, die ihr beide, Eragon und Saphira, miteinander habt und die er verloren hat, als die Urgals seinen ersten Drachen töteten.
Glaedr verstummte und schaute unbewegt zwischen den beiden hin und her. Was euch beide aneinander schmiedet, ist wesentlich mehr als eine bloße Verbindung des Geistes. Eure Seelen, eure Identitäten - wie auch immer man es bezeichnen möchte - sind auf einer ganz elementaren Ebene miteinander verschmolzen. Sein Blick sprang zu Eragon. Glaubst du, die Seele einer Person ist vom Körper getrennt?
Ich weiß nicht, sagte Eragon. Saphira hat mich einmal aus meinem Körper herausgeholt und mich die Welt durch ihre Augen sehen lassen... Es kam mir vor, als wäre ich nicht mehr mit meinem Körper verbunden. Und wenn ein Zauber bestimmte Geister heraufbeschwören kann, dann ist vielleicht auch unser Bewusstsein eine eigenständige, vom Körper unabhängige Wesenheit.
Glaedr fuhr die messerscharfen Klauen an der vorderen Pranke aus und drehte einen Felsbrocken um, unter dem eine kleine braune Waldratte zum Vorschein kam. Seine Zunge schnellte hervor, packte den kleinen Nager, und er schlang ihn hinunter. Eragon zuckte zusammen, als er spürte, wie das Leben des Tieres erlosch.
Wenn der Körper stirbt, stirbt auch die Seele, sagte Glaedr. Aber ein Tier ist doch keine Person, widersprach Eragon.
Nach all den Stunden der Meditation glaubst du noch immer, dass du dich grundlegend von dieser Waldratte unterscheidest? Dass dir eine wundersame Eigenschaft gegeben ist, die andere Geschöpfe nicht besitzen und die deine Seele nach dem Tod irgendwie weiterleben lässt?
Nein, murmelte Eragon.
Das hätte mich auch überrascht. Da wir so eng miteinander verbunden sind, müssen Drache und Reiter, wenn einer der beiden verwundet wird, ihre Verbindung lösen und ihre Herzen verschließen, um den Partner vor unnötigem Leid oder gar vor dem Wahnsinn zu bewahren. Und da man die Seele nicht vom Körper trennen kann, muss man der Versuchung widerstehen, den Geist seines Partners im eigenen Körper aufzunehmen, denn es würde für beide den Tod bedeuten. Und selbst wenn es ginge, wäre es frevelhaft, mehrere Seelen im Körper zu haben.
Es ist doch furchtbar, ganz alleine sterben zu müssen, sagte Eragon, oder auch nur von dem getrennt zu sein, der einem am meisten bedeutet.
Jeder stirbt für sich allein, Eragon. Ob man nun König ist oder Bettler... Niemand kann einen in die große Leere begleiten. - So, und nun werdet ihr üben, euren Geist blitzschnell voneinander zu trennen. Fangt an, indem ihr...
 
Eragon starrte auf das Abendessen, das man ihm ins Vestibül gestellt hatte. Es bestand aus Brot mit Haselnussbutter, Beeren, Bohnen, einer Schale grünem Salat, zwei hart gekochten Eiern - die gemäß der Ethik der Elfen unbefruchtet waren - und einer verkorkten Kanne mit frischem Quellwasser. Er wusste, dass all dies mit äußerster Sorgfalt zubereitet worden war, dass die Elfen für seine Mahlzeiten ihr ganzes kulinarisches Geschick aufboten und dass selbst die Königin nichts Besseres zu essen bekam als er …
Doch er konnte den Anblick der Speisen nicht länger ertragen.
Ich will Fleisch, brummte er missmutig und marschierte ins Schlafzimmer. Saphira schaute von ihrem Podest auf. Fisch oder Geflügel würde ja schon reichen, Hauptsache, es ist etwas anderes als dieses ewige Grünzeug! Davon wird man einfach nicht richtig satt! Ich bin doch kein Pferd! Warum sollte ich mich also wie eines ernähren?
Saphira erhob sich, trottete zu der tränenförmigen Wandöffnung, von der aus man auf Ellesméra hinausblickte, und sagte: Ich habe schon seit Tagen einen Bärenhunger. Möchtest du mich auf der Jagd begleiten? Du kannst dir so viel Fleisch braten, wie du willst. Die Elfen werden es nie erfahren.
Au ja!, sagte er, und seine Miene erhellte sich. Soll ich den Sattel holen?
Es ist nicht weit.
Eragon packte Salz, Kräuter und einige andere Gewürze ein und ließ sich zwischen den Stacheln auf Saphiras Rücken nieder, ganz vorsichtig, um seinen Rücken nicht zu überdehnen.
Sie sprang aus dem Baumhaus und ließ sich von einem Aufwind weit über die Stadt hinauftragen, wo sie den warmen Luftstrom verließ und einige Meilen einem gewundenen Flusslauf zu einem Weiher folgte. Sie landete und legte sich flach auf den Boden, um Eragon das Absteigen zu erleichtern.
Dort am Ufer sitzen Kaninchen im Gras, sagte sie. Schau, ob du sie fangen kannst. Ich schnappe mir in der Zwischenzeit einen Hirsch.
Wie, du willst deine Beute nicht mit mir teilen?
Nein, will ich nicht, erwiderte sie kratzbürstig. Außer wenn dir diese Portiönchen dort gleich alle weghoppeln.
Er grinste, als sie aufbrach, dann wandte er sich zum Seeufer um und machte sich daran, sein Abendessen zu fangen.
Kaum eine Minute später holte Eragon zwei tote Kaninchen aus ihrem Bau. Es hatte nur Augenblicke gedauert, bis er sie mit dem Geist aufgespürt und mit einem der zwölf Todesworte belegt hatte. Doch die Begeisterung und der Nervenkitzel, die er früher empfunden hatte, fehlten ihm bei dieser Art der Jagd. Ich musste mich nicht einmal anschleichen, stellte er ernüchtert fest und entsann sich seiner jahrelangen Bemühungen, ein geschickter Fährtenleser zu werden. Er verzog das Gesicht. Heute könnte ich so viele Tiere erlegen, wie ich will, aber es bedeutet mir nichts mehr. Als ich mit Brom noch mit Kieselsteinen gejagt habe, war es wenigstens eine Herausforderung, aber das hier... Es ist bloß noch reines Abschlachten.
Ihm fiel die Mahnung der Schmiedin Rhunön ein: »Wenn man mit wenigen Worten alles, was man möchte, herbeizaubern kann, ist das Ziel selbst wertlos. Nur der Weg dahin ist dann noch von Bedeutung.«
Ich hätte ihre Worte beherzigen sollen, wurde Eragon bewusst.
Er zückte sein altes Jagdmesser, häutete die Kaninchen und nahm sie mit geübten Handgriffen aus; dann vergrub er die Innereien - außer die Herzen, Lungen und Nieren -, damit der Geruch keine Aasfresser anlockte. Anschließend hob er eine kleine Grube aus, legte Brennholz hinein und entzündete das Feuer mit Magie, da er seinen Zunder vergessen hatte. Er schürte das Feuer, bis sich eine Lage Holzkohle gebildet hatte. Dann schnitt er einen Hartriegelstock zurecht, zog die Rinde ab und hielt ihn über die Glut, um das bittere Harz abzubrennen. Danach spießte er die beiden Kadaver auf und hängte sie zwischen zwei in den Boden gesteckten Gabelästen über das glimmende Feuer. Für die Organe legte er am Rand einen flachen Stein auf die Holzkohle und rieb ihn als behelfsmäßige Bratpfanne mit Fett ein.
Er saß am Feuer und drehte langsam den Spieß, damit das Fleisch gleichmäßig durchbriet, als Saphira neben ihm landete, einen erschlafften Hirsch im Maul und Reste eines zweiten Tieres in den Klauen. Sie legte sich ins feuchte Gras und machte sich über ihre Beute her, vertilgte den ganzen Hirsch samt Fell. Unter ihren scharfen Zähnen knackten die Knochen wie Äste in einem Sturm.
Als die Kaninchen gar waren, schwenkte Eragon sie zum Abkühlen in der Luft, dann betrachtete er einen Augenblick fasziniert das brutzelige Fleisch, dessen verführerischer Duft seine Sinne betörte.
Als er den Mund öffnete und zubeißen wollte, musste er unwillkürlich an seine Meditation denken. Seine Streifzüge in den Geist der Vögel, Eichhörnchen und Mäuse fielen ihm wieder ein, wie quicklebendig sie sich anfühlten, wie vehement sie angesichts von Gefahr um ihr Existenzrecht kämpften. Und wenn sie wirklich nur dieses eine Leben haben
Abscheu packte ihn, und er warf das Fleisch von sich, angewidert davon, zwei Kaninchen - zwei Lebewesen - getötet zu haben. Es war, als hätte er zwei Menschen getötet. Sein Magen rumorte, und er war kurz davor, sich zu übergeben.
Saphira hielt beim Schlemmen inne und schaute besorgt zu ihm herüber.
Eragon atmete tief durch und presste die Fäuste auf die Knie, um sich zu beherrschen und um sich seine eigene Reaktion zu vergegenwärtigen. Er hatte sein ganzes Leben lang Fleisch gegessen! Es hatte ihm geschmeckt! Und doch machte ihn jetzt allein der Gedanke, die Kaninchen zu essen, krank. Er sah Saphira an. Ich kann es nicht, sagte er.
Es ist ein Naturgesetz, dass einer den anderen frisst. Warum sträubst du dich dagegen?
Er dachte über ihre Frage nach. Er hatte nichts dagegen, wenn andere Leute Fleisch aßen; er wusste, dass es unter armen Bauern als Festmahl galt. Aber er selbst konnte kein Fleisch mehr essen - es sei denn, er drohte ansonsten zu verhungern. Wenn man einmal den Geist eines Kaninchens berührt und gespürt hatte, was es empfand... Es wäre so, als würde man sich selbst verzehren.
Weil wir uns weiterentwickeln können, antwortete er Saphira. Wir können nicht einfach den Impulsen in uns nachgeben und all jene verletzen oder töten, die uns wütend machen. Wir können nicht einfach von Schwächeren nehmen, was wir wollen. Wir können nicht einfach die Gefühle anderer missachten. Wir sind nun einmal unvollkommene Wesen und müssen uns vor unseren eigenen Unzulänglichkeiten schützen, damit sie uns nicht zerstören. Er deutete auf die Kaninchen. Wie Oromis gesagt hat - wir dürfen kein unnötiges Leid verursachen.
Willst du dir denn fortan alle deine Wünsche versagen?
Nur die zerstörerischen.
Meinst du das ernst?
Ja.
Wenn das so ist, sagte Saphira und trottete auf ihn zu, esse ich diese beiden zum Nachtisch. Sie schnappte nach den Kaninchen und schlang sie hinunter, danach leckte sie den Stein sauber, auf dem Eragon die Innereien gebraten hatte. Ich für meinen Teil kann mich nicht nur von Grünzeug ernähren. Eines Drachen Beute mag Grünzeug fressen, meinetwegen. Nicht aber der Drache selber. Ich sehe nicht ein, warum ich mich deswegen schämen sollte. Alles hat seinen Platz in der Welt. Selbst Kaninchen wissen das.
Ich will dir ja kein schlechtes Gewissen einreden, sagte er und klopfte ihr aufs Bein. Es ist meine persönliche Entscheidung. Ich zwinge niemanden, es mir gleichzutun.
Wie klug von dir, sagte sie, mit einem Anflug von Sarkasmus in der Stimme.

 

 

Der Auftrag des Aeltesten
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